Mit National Roaming ist der Netzwechsel innerhalb der Landesgrenzen gemeint. Heißt: Ihr wechselt automatisch zwischen den Netzen (beispielsweise von Telekom, Vodafone und Telefónica) jeweils in das Netz mit der besseren Abdeckung an eurem aktuellen Standort. Dafür müsste es breit angelegte Kooperationen der Netzbetreiber untereinander geben.
Anders als im Nicht-EU-Ausland soll National Roaming jedoch nichts zusätzlich kosten.
Bislang war das Prinzip vor allem aus der Fusion der Netze von o2 und E-Plus bekannt. Die Debatte um den 5G-Ausbau hatte das National Roaming wieder kurz zurückgeholt, wurde aber ad acta gelegt.
Die Theorie des Netzroamings wird mittlerweile (Stand: Februar 2021) aber wieder aufgegriffen − einerseits durch die Vereinbarung zwischen Telefónica und 1&1 Drillisch, zum anderen durch die Graue-Flecken-Initiative.
Mit dem Ausbau des 5G-Netzes soll das Internet of Things samt SmartHome-Anwendungen neuen Auftrieb erhalten. Gigabit-Verbindungen, schnelles surfen, eine bessere Anbindung. Das soll die Zukunft sein. Stellt sich nur die Frage: Auch im ländlichen Raum? Bisher sah es mit dem LTE-Ausbau in dünn bis gar nicht besiedelten Gebieten mau aus, was zu vielen weißen Flecken auf der Netzabdeckungskarte führte.
Mit der 3G/UMTS-Abschaltung 2021 (durch alle 3 Netzbetreiber) hat sich hier aber einiges getan, das Thema LTE-Roaming ist komplett vom Tisch. Und durch die Graue-Flecken-Initiative (s.o.) das Problem des Ausbaues durchaus sinnvoll gelöst, ohne eine größere National-Roaming-Idee durchzusetzen.
Gerade, wenn es aber um autonomes Fahren geht, sieht selbst die Bundesregierung Bedarf: Das National Roaming könnte im 5G-Ausbau somit erneut Aufwind erhalten. Schnell wurden daher Ideen zu einem »Bundesnetz« laut. Dabei würde es in eher ländlichen Gebieten nur ein einziges Handynetz geben. Eben ein gut ausgebautes statt mehrere durchschnittlich bis schlecht ausgebaute Netze. Dieses eine Netz könntet ihr dann nach dem National-Roaming-Prinzip nutzen.
Ist National Roaming die 5G-Zukunft im Netzausbau?
Durchgesetzt haben sich diese Ideen aber nicht − vielmehr trat bei den „grauen Flecken“ das Modell des Network-Sharings in Kraft: Ein Anbieter baut aus, die anderen erhalten ebenfalls Zugang. Es ist aber kein gemeinsamer, konzertierter Aufbau eines National-Roaming-Netzes damit geplant, sondern eine Art „Ausputzer“-Zusammenarbeit im ländlichen Raum (mehr dazu bei der Bundesnetzagentur, letzter Abruf am 19.2.2021).
Nationales Roaming funktioniert unabhängig von konkreten Netzbetreibern. Euer Handy wählt sich automatisch in das Netz ein, das gerade verfügbar ist. Es spielt also keine Rolle, welches Netz ihr normalerweise nutzt. Ihr würdet zwischen den Netzen hin- und herswitchen, je nachdem, wo aktuell der Empfang besser ist.
Zum 15.2.2021 wurde von der Bundesnetzagentur bekannt gemacht, dass 1&1 Drillisch und Telefónica ein Abkommen über National Roaming getroffen haben. Für viele Kunden dürfte dies also in den nächsten Monaten wieder ein aktuelle Thema werden:
»Die 1&1 Drillisch hat heute [15.2.2021, Anmerkung der Redaktion] die Annahme des Angebots der Telefónica über ein National Roaming bekannt gegeben. 1&1 Drillisch kann zukünftig überall dort, wo sie noch kein eigenes Mobilfunknetz hat, das Netz der Telefónica nutzen.«
Bekanntester National-Roaming-Fall dürfte wohl die Umsetzung der E-Plus-Übernahme durch die Telefónica sein. In der Folge wurden die Netze von o2 und E-Plus zum Telefónica-Netzverbund zusammengelegt. E-Plus und o2-Kunden hatten bis zum Abschluss des Recolouring der Netzfusion Zugriff auf beide Netze: Euer Handy wechselte dank National Roaming in der Folge regelmäßig in das an eurem Standort bessere Netz – ohne, dass euch weitere Kosten entstanden (wie man es ja eigentlich damals vom Begriff Roaming erwartete).
Der Begriff könnte jetzt also wieder neu aufgearbeitet werden, und zwar im Zuge von 5G-Tarifen. Gut möglich, dass die Telefónica mit ihrer Erfahrung also eine führende Rolle einnehmen könnte. Und das die Kooperation von 1&1 Drillisch mit o2-Telefónica ab 2021 betrifft, wird National Roaming noch einmal völlig neu aufgearbeitet.
Vielleicht nicht ganz uninteressant: Vodafone schreibt auf der damaligen Erklärseite V-SIM, dass deren IoT-Tarife National Roaming unterstützen (Stand: 8.1.2019):
»Übrigens: Durch die V-Sim haben die V-by-Vodafone-Produkte ein National Roaming. Das heißt, wenn gerade mal kein Vodafone Netz verfügbar ist, wählt sich die V-Sim in das Netz ein, das gerade das Stärkste ist.«
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