Google Maps, Insta, Facebook, TikTok

Wie viel Datenvolumen brauche ich wofür? App-Datenverbrauch im Überblick

Bei der Wahl eines neuen Handyvertrags fragst Du Dich sicherlich, wie viel Datenvolumen ein Tarif haben sollte. Wir haben Durchschnittswerte und geben Tipps für die passende Menge an mobilen Daten.
Wie viel Datenvolumen (Bild: ClipDealer @slayer87)

Wie viel Datenvolumen benötige ich mobil überhaupt? (Bild: ClipDealer @slayer87)

Mittlerweile sind Tarife mit viel Datenvolumen keine Seltenheit mehr, die Angebote reichen von wenigen Gigabyte bis hin zu unlimitiertem Datenvolumen. Klar, bei dieser Auswahl stellt sich die Frage: Wie viel Datenvolumen brauche ich (überhaupt)?

Denn weder Drosselung und Datenautomatik noch eine Überversorgung (und damit verbunden ein zu hoher Monatspreis) sind wünschenswert.

Wie viel Datenvolumen brauche ich?

Wer sich gar nicht erst Gedanken um das eigene Datenvolumen machen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Seit dem 06.03.2018 bietet die Telekom mit Magenta Mobil XL den ersten Handyvertrag mit unbegrenztem Datenvolumen an, gefolgt von den Angeboten weiterer Netzbetreiber.

Doch sind so viele Daten überhaupt notwendig?

Pauschal lässt sich die Frage nach dem Datenverbrauch nicht beantworten. Wie viel Datenvolumen Du brauchst, ist also eine individuelle Sache − denn es kommt immer auf Deine Surfgewohnheiten an.

Dazu kommt: Grundsätzlich steigt der Datenverbrauch jährlich an, datenintensive Apps und Anwendungen werden immer beliebter.

  • Deshalb solltest Du eher ein paar Gigabyte zu viel einplanen, eben als Puffer − gerade wenn Du einen Laufzeitvertrag abschließen möchtest. Dich also für die nächsten zwei Jahre bindest.

Wie viele mobile Daten brauchen diese Nutzertypen?

Du möchtest herausfinden, wie viel Datenvolumen Wenig-, Normal-, Viel- und Powersurfer verbrauchen? Wir stellen Dir die Nutzertypen in einem eigenen Beitrag vor.

Wie hoch ist der Datenverbrauch im Durchschnitt?

Rund 7,3 Gigabyte an Datenverbrauch sind der Durchschnitt im Jahr 2023 − so zumindest die Bundesnetzagentur in ihrem Tätigkeitsbericht (PDF) aus dem Dezember 2023.

Auch die VATM-Studie, die jährlich im Herbst veröffentlicht wird, liefert Zahlen.

Wenn Du Dich selbst zu den Durchschnittsnutzenden zählst, bist Du mit einem Tarif ab 5 Gigabyte Datenvolumen aktuell gut ausgestattet.

  • Aber: Wer einen Vertrag auf Zweijahressicht schließt, bemerkt bereits jetzt: Es darf ruhig ein wenig mehr sein. 2020 lag der Wert noch bei rund 3 GB! Nahezu eine Verdopplung.
  • von 2022 bis 2023 hat sich der Durchschnitt von knapp über 5 GB auf über 7 GB gesteigert.

Studie: Steigender Datenverbrauch seit 2011

Der Bundesnetzagentur-Jahresbericht liefert regelmäßig interessante Einblicke sowohl zum Datenverbrauch (Tätigkeitsbericht Mobilfunk) als auch zur durchschnittlichen Surfgeschwindigkeit (Breitbandmessung Jahresbericht).

Zum Jahresende wird der voraussichtliche durchschnittliche Datenverbrauch im Monat pro aktiver SIM-Karte ermittelt. Der lag 2022 noch bei rund 5,3 GB und ist 2023 auf 7,3 GB pro Monat angestiegen.

Gerade wenn Du Dich für zwei Jahre an einen Provider bindest, solltest Du deshalb lieber einen Datenpuffer einplanen − denn die Durchschnittswerte bestätigen, was wir bereits weiter oben beobachtet haben: Der Handy-Datenverbrauch steigt.

Wenn aktuell noch Tarife mit ca. 7 Gigabyte satt ausreichen, dürfte das Datenvolumen in wenigen Jahren bei deutlich über 10 Gigabyte pro Monat liegen.

Datenverbrauch im Durchschnitt laut Bundesnetzagentur

Datenverbrauch im Durchschnitt laut Bundesnetzagentur (Bild: Bundesnetzagentur Tätigkeitsbericht Mobilfunk 12/23, S. 37)

Die VATM-Studie erscheint jährlich und untersucht unter anderem den Mobilfunkmarkt. Spannend sind die Daten zum jährlichen Datenverbrauch. Seit 2011 steigt dieser um rund 40 bis 50 Prozent pro Jahr an. Von unter 100 Megabyte pro Monat auf durchschnittlich rund 5,7 GB im Monat im Jahr 2022 (geschätzt).

JahrØ Datenverbrauch
20225,65 GB (+ 38,8%)
20214,07 Gigabyte (+57,1%)
20202,59 Gigabyte (+25,2%)
20192,06 Gigabyte (+45,6%)
20181,41 Gigabyte (+62%)
20170,87 Gigabyte (+46%)
2016591 Megabyte (+46,3%)
2015404 Megabyte (+39,8%)
2014289 Megabyte (+48,2%)
2013195 Megabyte (+71,1%)
2012114 Megabyte (+50%)
201176 Megabyte (+46,2%)
@handyhase

🔥 KRASS 🏄Ist es bei dir auch so doll gestiegen? 🫠 Schreib mal nen Kommentar was du im monat so an datenvolumen verbrauchst. #handyvertrag #bundesnetzagentur #datenvolumen #smartphone #internet #techtok #techtoktips #fakten #fact #handy #deutsch #deutschland

♬ Drill – Hazzle

Nicht zu vergessen: In anderen europäischen Ländern liegt der mobile Datenverbrauch weitaus höher. Das hat schon früh eine OECD-Studie ermittelt. Deutschland liegt hier unterdurchschnittlich auf den abgeschlagenen Plätzen, während Finnen schon 2016 monatlich 11 GB verbrauchten (veranschaulicht bei Statista).

Was kostet 1 GB Datenvolumen in Deutschland und Europa?

Eine Markforschungsstudie hat die Kosten für 1 GB Datenvolumen in verschiedenen Ländern in Deutschland, Europa und weltweit untersucht. Das Ergebnis findest Du in einem eigenen Beitrag.

Wie viel Datenvolumen habe ich noch?

Wo hoch ist der mobile Datenverbrauch? Um den eigenen Datenverbrauch herausfinden zu können, lohnt sich der Einsatz von Apps, die dies aufzeichnen. Vor allem, wenn auch noch eine (wenngleich kündbare) Datenautomatik im Spiel ist.

So lässt es sich auch beurteilen, zu welcher der oben genannten Gruppen Du gehörst. Details gibt es im Beitrag zum Thema Datenvolumen abfragen.

Wie hoch war der Datenverbrauch zuletzt insgesamt?

In ihrem Rückblick auf den Netzausbau 2023 geben die einzelnen Netzbetreiber Einblicke in das eigene Netz. Dabei geht es nicht nur um Funkmasten und ausgebaute Fläche, sondern auch um den Datenverbrauch.

Die Telekom spricht etwa von gigantischen 2.684 Petabyte (2,68 Milliarden Gigabyte), die im Mobilfunk insgesamt übertragen wurden. Im Vodafone-Netz waren es 2,4 Milliarden Gigabyte (umgerechnet also 2400 Petabyte). Und im gesamten o2-Netz waren es sogar 4,3 Milliarden Gigabyte, was umgerechnet 4.300 Petabyte entspricht.

Telekom Rückblick Netzausbau 2023

Telekom Rückblick auf den Netzausbau 2023 – 2684 Petabyte rauschten durchs Netz (Bild: Telekom)

Welche App braucht viel Datenvolumen? Echte Datenfresser ermitteln!

Um herauszufinden, wie viel Datenvolumen Du tatsächlich benötigst, lohnt es sich, eine Liste der eigenen Apps im Hinterkopf zu behalten. Denn der Datenverbrauch ist vor allem davon abhängig, was Du im mobilen Internet so treibst. Textnachrichten können etwa auch mit geringem Datenbudget gesendet werden, oft auch noch nach Drosselung.

Doch wer viel streamt, Bilder oder sogar Videos verschickt, benötigt deutlich mehr Daten.

Die folgende Liste verschafft Dir einen ungefähren Überblick der wichtigsten Dienste, zeigt aber auch: Du kannst ständig mobil online sein und zum Beispiel chatten, dabei aber dennoch wenig Datenvolumen verbrauchen.

Spar-Tipp: Ruf beim mobilen Surfen die entsprechend für Handys optimierte mobile Internetseite (AMP) auf. Denn dabei handelt es sich um eine vereinfachte Version der klassischen Webseiten, die schneller lädt und weniger Daten verbraucht. Weitere Informationen bekommst Du zum Beispiel bei der Stiftung Warentest.

Hier noch einmal ein paar Richtwerte, von wenig bis viel Datenverbrauch.

DienstDatenverbrauch
WhatsApp (Textnachricht)ca. 10 kB (1 kB pro 200 Zeichen)
WhatsApp (Bilder)ca. 60 bis 90 kB
WhatsApp (Sprachnachricht)ca. 300 kB pro Minute
WhatsApp (Videoanrufe)ca. 5 MB pro Minute
E-Mails checken (sehr unterschiedlich, ohne Anhang)ca. 50 kB
Facebook (Nachricht)ca. 200 kB
Facebook (Timeline)ca. 2 MB pro Minute
Instagram (Timeline)ca. 1,5 bis 5 MB pro Minute (ca. 220 MB pro Stunde)
Google-Suche (nur Text)ca. 200 kB
Musik-Streaming (allgemein)ca. 1 MB pro Minute
spotify1 MB pro Minute (128 kbps), 2 MB pro Minute (256 kbps)
Laden einer normalen Website (sehr unterschiedlich)ca. 2,5 MB
Skype (Sprachanruf ohne Bild)ca. 3 MB pro Minute
Netflix250 MB pro Stunde (niedrige Qualität) bis 3 GB pro Stunde (hohe Qualität)
TikTokca. 840 MB pro Stunde
Videos auf YouTube (stark abhängig von der Auflösung) ca. 2 bis 10 MB pro Minute
Video-Streaming (HD-Filme)ca. 2 GB pro Stunde (1080p), sonst 1 GB pro Stunde (720p)

Weitere häufige Fragen rund um Datenverbrauch und Datenvolumen

Du fragst Dich, wie viele mobile Daten bestimmte Anwendungen verbrauchen? Das erfährst Du in den folgenden Abschnitten!

Wie viel Datenvolumen verbraucht Google Maps?

Du lässt Dich gern anhand der Online-Navigation von Google Maps durch die Straßen navigieren? Dann musst Du mit einem erhöhten mobilen Datenverbrauch rechnen. 3,1 MB pro Minute rauschen durch, bei einer Fahrzeit von gut einer halben Stunde sind es also schon fast 100 MB allein dafür.

Tipps, wie Du Google Maps ohne Datenverbrauch nutzen kannst, findest Du beim SWR oder im Saturn-Magazin turn-on.

Wie viel Datenvolumen verbraucht WhatsApp?

Nun, es kommt darauf an: Textnachrichten sind mit etwa 10 kB recht schlank, datenvoluminöser wird es hingegen mit Bildern, Videos und Sprachnachrichten. Video-Anrufe machen dann schon rund 5 MB pro Minute aus.

Wie viel Datenvolumen verbraucht spotify?

Für Musik-Streamingdienste wie spotify, Napster, Deezer & Co. rechnest Du mit ca. 1 MB pro Minute, bei hoher Qualität sind es etwa 2 MB pro Minute. Bei geringem mobilen Datenvolumen am besten also Musik herunterladen und offline verfügbar machen, auch wenn dafür der Dienst kostenpflichtig genutzt werden muss.

Wie viel Datenvolumen verbraucht Facebook?

Wie bei allen sozialen Medien entscheidest auch hier Du selbst über den Daten-Verbrauch. Sind viele Bilder, Videos etc. im Spiel, dann steigt der Verbrauch sprunghaft an. Ein grober Wert beim Scrollen durch die Timeline sind etwa 2 MB pro Minute.

Wie viel Datenvolumen verbraucht Instagram?

Schon ohne Instagram-Videos hochzuladen, sondern nur die Bildchen zu laden, verbrauchst Du ordentlich Datenvolumen. Eine Einschätzung ist schwierig, weil jeder anders schnell streamt und scrollt. Rund 220 MB pro Stunde sind ein guter Richtwert für den Insta-Feed.

Wie viel Datenvolumen verbraucht Netflix?

Du kannst es Dir denken: Netflix-Streaming übers mobile Datenvolumen ist nur eine gute Idee, wenn Du viel Datenvolumen oder eine Unlimited-Flat zur Verfügung hast. In hoher Qualität rauschen bis zu 3 GB pro Stunde durch. Auch hier gibt es aber zum Glück einen Datenspar-Modus.

Wie viel Datenvolumen verbraucht Tiktok?

Bewegtbilder (Video) ziehen mehr Datenvolumen, mit TikTok steigt also der App-Datenverbrauch deutlich an. Auch wenn es sich nur um kürzere Episoden handelt: Die Menge macht's. Rund 840 MB solltest Du pro Stunde einplanen. Mehr dazu liest Du im Beitrag Handytarife für TikTok nach.

Wie viel Datenvolumen verbraucht YouTube?

Wenn Du oft auf YouTube bist, spielt die Wahl des passenden Handytarifs eine große Rolle. Der Datenverbrauch hängt stark von der Videoqualität ab. Bei einer Stunde YouTube täglich kannst Du schnell auf 30 GB im Monat kommen. Mit einer 10-GB-Flat reicht es nur für 22 Stunden in niedriger Qualität (480p) oder 2,5 Stunden in hoher Qualität (1080p). Wenn Du viel und in guter Qualität schauen willst, könnte eine 50-GB-Flat für Dich ideal sein.

Zero Rating: Kein Datenverbrauch für bestimmte Apps (abgeschafft)

In den Netzbetreiber-Tarifen von Vodafone und der Telekom gab es lange Zeit sogenannte Zero-Rating-Angebote. Der Vodafone Pass erlaubte zum Beispiel den Zugriff auf Social-Media-Apps, Musik- oder Video-Streaming, ohne dabei mobile Daten zu verbrauchen. Gleiches galt für das Telekom-Stream-On-Angebot. Dort war also theoretisch lange Zeit nur wenig Datenvolumen notwendig, um gut über den Monat zu kommen.

  •  Zero Rating wurde mittlerweile durch die Bundesnetzagentur untersagt und wird zu Ende März 2023 ganz vom Tarifmarkt verschwinden.

Ungewollt hoher Datenverbrauch: Updates und Aktualisierungen auch im Hintergrund

Apps sollten in regelmäßigen Abständen auf den neuesten Stand gebracht werden. Etwa aus Sicherheitsgründen oder um neue Funktionen nutzen zu können. Updates werden oft im Hintergrund durchgeführt, ohne dass Du etwas davon bemerkst. Logisch, dass dafür auch mobile Daten draufgehen können.

Doch nicht nur klassische Updates zehren am Datenvolumen. Apps wie Instagram verbrauchen nicht nur Daten, wenn Du Nachrichten beantwortest oder Bilder hochlädst: Wer seinen Newsfeed häufig aktualisiert, muss mit einem hohen Datenverbrauch rechnen. Das gilt insbesondere, wenn viele Bilder, GIFs oder automatisch startende Videos in eure Timeline gespült werden. Snapchat lädt Bilder beispielsweise sogar im Hintergrund, ohne dass Du aktiv wirst. Von TikTok mal ganz zu schweigen …

  • Über die App-Einstellungen lässt sich in vielen Fällen angeben, ob die App Updates auch mobil empfangen kann.
  • Wenn Du eigene Fotos zum Beispiel über Google Fotos in der Cloud sicherst, kannst Du festlegen, ob die Bilder nur dann hochgeladen werden, wenn Du Dich im WLAN befindest. Auch über WhatsApp kannst Du den automatisierten Download von Bildern und Videos abschalten.
  • Je individueller Du den App-Verbrauch festlegst, desto mehr lässt sich also sparen.
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Profilbild von Stefanie
Schon seit 2011 ist Steffi als Redakteurin für verschiedene Online-Magazine und -Blogs unterwegs. Für Technik begeistert sie sich jedoch schon viel länger. Ihr erstes Handy? Ein Nokia 3310. Nach einem iPhone und einem Windows Phone (nein, kein Witz!) begleitet sie mittlerweile ein Android-Smartphone durchs mobile Leben. Und Abschalten? Das geht am besten beim Waldbaden, Power Metal hören oder bei einer Runde Assassin’s Creed.
Kommentare (2)

Fred 18.05.2023, 11:31

wieviel verbraucht Lidl + co ?

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